„It takes 20 years to build a reputation and few minutes of cyber-incident to ruin it."

- Stephane Nappo -

In einer Welt, in der dieses Zitat von Stephano Nappo (Vice President der Groupe SEB) immer relevanter wird, ist die Bedeutung der IT-Sicherheit nicht zu unterschätzen. Die digitale Landschaft hat sich rasant entwickelt und mit ihr sind die Bedrohungen und Herausforderungen gewachsen, welchen Unternehmen täglich gegenüberstehen [1, S. 11 f.]. Im Bericht des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ‚Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2022’ wird darauf hingewiesen, dass 2021 ein Anstieg der bekannten Schwachstellen um zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet wurde. Im gesamten Jahr 2021 wurden 20.174 Schwachstellen in Deutschland gemeldet.

Scrum, als eines der führenden agilen Frameworks, hat sich in vielen Branchen als bevorzugte Methode zur Softwareentwicklung durchgesetzt [2, S. 5]. Aber wie sicher sind die Produkte, die mit Scrum entwickelt werden?

Die Notwendigkeit, die IT-Sicherheit in den Entwicklungsprozess zu integrieren, ist offensichtlich. Doch die Verbindung von agilen Methoden wie Scrum mit robusten IT-Sicherheitspraktiken ist komplex. Traditionelle Sicherheitsansätze können den schnellen und flexiblen Abläufen von Scrum im Weg stehen. Daher ist die Entwicklung eines Frameworks, das Scrum mit den Anforderungen an die IT-Sicherheit harmonisch miteinander verbindet, von entscheidender Bedeutung.

In den kommenden Kapiteln wird deshalb zunächst die aktuelle Problemstellung präzisiert. Daraufhin wird das Ziel dieser Arbeit sowie die zugehörigen Forschungsfragen erläutert. Im Rahmen der Forschungsmethodik wird dargelegt, wie diese Fragen untersucht werden und abschließend wird die Struktur der Arbeit aufgezeigt.

Problemstellung

Wie bereits in der Einleitung deutlich wird, ist die Anzahl der Schwachstellen in der IT-Landschaft besorgniserregend hoch. Diese Schwachstellen bieten Einfallstore für die Entwicklung und Verbreitung von Malware. Im Zeitraum von Juni 2021 bis Mai 2022 nahm die Anzahl neu verzeichneter Schadprogramm-Varianten in Deutschland um rund 116,6 Millionen zu [1, S. 13].

Mittlerweile sind es nicht nur die großen Konzerne, die ins Visier von Cyberkriminellen geraten. Auch kleinere Unternehmen mit einer Belegschaft zwischen zehn und 99 Mitarbeitenden sind betroffen [3, S. 10]. Eine von Bitkom im Jahr 2021 durchgeführte Studie ergab, dass 86 % der Cyberangriffe in deutschen Unternehmen zu finanziellen Verlusten führten [3, S. 6], wobei der Gesamtschaden auf 223 Milliarden Euro anstieg [3, S. 10]. Fast die Hälfte der befragten Unternehmen ist davon überzeugt, dass die Anzahl der Cyberangriffe in der Zukunft weiterhin stark ansteigen wird [3, S. 5]. Dies unterstreicht die Notwendigkeit für robuste IT-Sicherheitsmaßnahmen in der heutigen Zeit.

Trotz dieser Bedrohungen setzen viele Unternehmen in ihrer Softwareentwicklung auf das agile Framework Scrum [2, S. 5]. Obwohl Scrum viele Vorteile bietet, fehlen in seiner Grundkonzeption klare Richtlinien für den Umgang mit IT-Sicherheitsaspekten in der Softwareentwicklung [4, S. 647]. Dies kann dazu führen, dass Scrum-Teams Schwierigkeiten haben, notwendige Sicherheitspraktiken zu implementieren. Das Resultat könnte eine anfällige Software sein, die von Cyberkriminellen ausgenutzt werden kann. Ein Szenario das, wie die Statistiken zeigen, bereits Realität ist. Wenn sich Scrum-Teams jedoch ausschließlich auf die Behebung von IT-Sicherheitsproblemen konzentrieren, könnte dies die Agilität und Effizienz des Scrum-Prozesses beeinträchtigen [5, S. 753].

Um diese Lücke zu schließen, hat der Verfasser dieser Arbeit auf Grundlage einer umfassenden Literaturrecherche das VS-Scrum Framework entwickelt [6]. Dieses zielt darauf ab, den genannten Herausforderungen entgegenzuwirken. Jedoch wurde das VS-Scrum Framework bisher noch nicht ausführlich evaluiert. Im nächsten Abschnitt wird auf die Zielsetzung der Arbeit eingegangen sowie die Forschungsfragen formuliert.

Zielsetzung und Forschungsfrage

Die vorangegangene Einleitung und Problemstellung heben die wachsende Bedeutung von IT-Sicherheit in der heutigen digitalen Landschaft sowie die Herausforderungen, die sich bei der Integration von IT-Sicherheitspraktiken in Scrum ergeben, hervor. Es wird deutlich, dass trotz der Vorteile, die Scrum bietet, klare Richtlinien für den Umgang mit IT-Sicherheitsaspekten in seiner Grundkonzeption fehlen. Dies führt zu einer Diskrepanz zwischen der Notwendigkeit robuster IT-Sicherheitsmaßnahmen und der agilen Natur von Scrum.

Das Hauptziel dieser Arbeit besteht darin, diese Lücke zu schließen und ein Framework vorzustellen, das sowohl die Anforderungen an IT-Sicherheit als auch die Agilität von Scrum berücksichtigt. Das entwickelte VS-Scrum Framework, soll Scrum-Teams dabei unterstützen, IT-Sicherheitspraktiken effektiv in ihre Entwicklungsprozesse zu integrieren, ohne die Vorteile von Scrum zu beeinträchtigen.

Um dieses Ziel zu erreichen und die Relevanz sowie die Wirksamkeit des VS-Scrum Frameworks zu überprüfen, werden die folgenden Forschungsfragen aufgestellt:

Frage 1: Wie bewerten Experten[^1] das VS-Scrum Framework in Bezug auf die Sicherstellung von IT-Sicherheit in Scrum-Projekten?

Diese Frage zielt darauf ab, ein tieferes Verständnis darüber zu gewinnen, wie das VS-Scrum Framework aus der Perspektive von Experten wahrgenommen wird. Ihre Bewertungen und Rückmeldungen können wertvolle Einblicke bieten, um das Framework weiter zu verbessern.

Frage 2: Wie gestaltet sich ein in Bezug auf IT-Sicherheit optimiertes VS-Scrum Framework?

Anhand dieser Frage soll ermittelt werden, welche spezifischen Merkmale und Bestandteile in das VS-Scrum Framework integriert oder umgestaltet werden sollten, um es hinsichtlich der IT-Sicherheit zu optimieren. Dadurch soll das Framework effektiver und relevanter für Scrum-Teams gestaltet werden.

Frage 3: Wie bewerten Experten das weiterentwickelte VS-Scrum Framework?

Nachdem das VS-Scrum Framework basierend auf den Erkenntnissen aus Frage 2 weiterentwickelt wurde, ist es wichtig, erneut Feedback von den Experten einzuholen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass das überarbeitete Framework den Anforderungen gerecht wird und tatsächlich dazu beiträgt, die IT-Sicherheit in Scrum-Projekten zu verbessern. Im nächsten Kapitel wird die Methodik beschrieben, mithilfe der diese Forschungsfragen beantwortet werden sollen.

Forschungsmethodik

Die Forschungsmethodik legt den methodischen Rahmen für diese Masterarbeit fest und dient als Leitfaden für die systematische Beantwortung der Forschungsfragen. Hierfür werden verschiedene wissenschaftliche Ansätze und Techniken miteinander kombiniert, um eine fundierte und umfassende Analyse zu gewährleisten.

Das Grundgerüst bildet die problemlösungsorientierte Design Science Research (DSR) Methode nach Hevner et al. [7]. „The design-science paradigm seeks to extend the boundaries of human and organizational capabilities by creating new and innovative artifacts" [7, S. 75]. Artefakte können nach der Definition von Hevner et al. Konstrukte, Modelle und Methoden sein, die bei der Entwicklung und Nutzung von Informationssystemen angewendet werden [7, S. 82 f.]. Das in dieser Arbeit vorgestellte und zu evaluierende Modell, das VS-Scrum Framework, fällt unter diese Definition und wird daher als zentrales Artefakt der Forschung herangezogen.

Hevner definierte 2007 zudem die drei Aktivitätszyklen: den Relevanz-, Stringenz- und Design-Zyklus [8, S. 87]. Der Relevanz-Zyklus legt den Grundstein für die DSR-Methode und bestimmt die Anforderungen einer bestimmten Anwendungsdomäne, die aus Menschen, Organisationen und Anwendungssystemen besteht [8, S. 87]. Der Stringenz-Zyklus konzentriert sich auf eine gründliche Literaturrecherche und die Referenzierung der Wissensbasis [8, S. 90]. In der vorliegenden Masterarbeit dient als Wissensbasis eine Projektarbeit, welche bereits vom Autor dieser Arbeit zum Thema ‚Gestaltung eines Scrum-Frameworks unter Einbeziehung der IT-Sicherheit’ [6] erstellt wurde. Im Rahmen dieser Arbeit wurde zudem bereits das Artefakt, das VS-Scrum Framework, entwickelt. Der darauffolgende Design-Zyklus befasst sich mit der Bewertung und Weiterentwicklung des Artefakts. Hierfür empfehlen Sonnenberg und vom Brocke [9] Fokusgruppeninterviews [9, S. 8]. Diese Interviews dienen dazu, Meinungen und Erfahrungen von Experten zu sammeln und dadurch konstruktives Feedback zum VS-Scrum Framework zu erhalten [10, S. 299].

Fokusgruppeninterviews stellen eine bewährte Methode dar, um qualitative Daten durch interaktive Diskussionen zwischen den Teilnehmenden zu sammeln [10, S. 300]. Sie bieten die Möglichkeit, tiefe Einblicke in die Meinungen, Erfahrungen und Perspektiven der Experten zu gewinnen [10, S. 299 f.]. Im Kontext dieser Arbeit sind Fokusgruppeninterviews besonders wertvoll, weil das VS-Scrum Framework bisher hauptsächlich auf theoretischen Grundlagen basiert. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, die Perspektiven und Erfahrungen von Praktikern zu integrieren, um das Framework praxistauglich zu gestalten und an die realen Anforderungen anzupassen.

Die Planung der Stichprobe für die Fokusgruppeninterviews basiert auf dem Top-Down-Verfahren nach Hussy et al. [11, S. 194]. Für die gründliche Evaluierung und Weiterentwicklung des Frameworks ist die Expertise der Interviewpartner von zentraler Bedeutung. Es ist essenziell, dass Fachleute aus den Bereichen IT-Sicherheit und Scrum in die Bewertung einbezogen werden. Um sicherzustellen, dass sowohl IT-Sicherheitsthemen für Scrum-Experten als auch Scrum-relevante Inhalte für IT-Sicherheitsexperten klar und verständlich sind, wurde ein Stichprobenplan erstellt (vgl. []{.mark}Tabelle 1). Teil der Stichprobe soll deshalb ein Experte mit spezifischem Fachwissen im Bereich IT-Sicherheit und ein weiterer Experte mit einem Schwerpunkt auf Scrum sein. Zur Vervollständigung der Stichprobe sollen zudem zwei weitere Fachleute hinzugezogen, die sowohl in der IT-Sicherheit als auch im Scrum-Bereich versiert sind. Dieser Ansatz gewährleistet eine umfassende und fundierte Analyse aus verschiedenen Fachperspektiven.

Tabelle 1: Der qualitative Stichprobenplan

Expertise im BereichAnzahl: 4
ScrumIT-SicherheitAnzahl
X1
XX2
X1

Die Rekrutierung der Teilnehmer für die Fokusgruppeninterviews erfolgte über einen LinkedIn-Post am 14.04.2023. Der genaue Wortlaut des Aufrufs zur Teilnahme ist im Anhang I dokumentiert. Bei positiven Rückmeldungen oder Interessensbekundungen wurde den potenziellen Teilnehmern ein Informationsdokument zugesandt, welches im Anhang II zu finden ist. Die Rekrutierungsphase wurde am 30.06.2023 abgeschlossen.

Nach Abschluss der Rekrutierungsphase wurden fünf geeignete Kandidaten gemäß des Stichprobenplans identifiziert. Darunter eine Person, die ausschließlich Expertise im Bereich Scrum mitbringt, drei Personen, die sowohl in Scrum als auch in IT-Sicherheit bewandert sind, und eine Person, die sich auf IT-Sicherheit spezialisiert hat. Die Gruppengröße von fünf Personen entspricht den Empfehlungen von Kitzinger, die angibt, dass eine ideale Teilnehmerzahl bei Fokusgruppeninterviews zwischen vier und acht Personen liegt [10, S. 301]. Diese Größe ermöglicht eine ausgewogene Diskussion, bei der jeder Teilnehmer ausreichend Gelegenheit hat, seine Meinung zu äußern.

Im nächsten Schritt wurde versucht, einen Termin für die Interviews zu koordinieren. Da es jedoch nicht gelang, ein Datum zu finden, das für alle Experten möglich war, konnte ein Experte, der sowohl in Scrum als auch in der IT-Sicherheit versiert ist, nicht an den Interviews teilnehmen. Dadurch schrumpfte die Teilnehmerzahl auf vier Personen, was laut Kitzinger dennoch im Idealbereich liegt [10, S. 301] und die vorherige Stichprobenplanung erfüllt. Das erste Fokusgruppeninterview fand am 10.07.2023 statt und das zweite Gespräch erfolgte am 09.08.2023. Die Interviews wurden online über Microsoft Teams durchgeführt, um die geografischen Herausforderungen zu überwinden, da die Teilnehmenden aus Deutschland und Frankreich kamen. Dieses Format bot zusätzlich den Vorteil einer einfacheren Aufzeichnung der Gespräche, was ebenfalls von Kitzinger empfohlen wird [10, S. 301].

Der Ablauf der Fokusgruppeninterviews orientierte sich am Vorgehen von Krueger [12, S. 2]. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde wurde den Teilnehmenden das VS-Scrum Framework präsentiert. Anschließend wurde das geplante Vorgehen erläutert und anhand der Leifragen über das VS-Scrum Framework diskutiert.

Die Leitfragen wurden speziell auf die Neuerungen im VS-Scrum Framework ausgerichtet, insbesondere auf jene Aspekte, die sich vom traditionellen Scrum-Ansatz unterscheiden. Jede Frage zielt dabei auf einen spezifischen, neu integrierten Bestandteil ab, um eine umfassende Evaluierung des VS-Scrum Frameworks zu gewährleisten. Darüber hinaus wurden Fragen formuliert, um die Effektivität und Anwendbarkeit des Frameworks zu bewerten. Die Experten wurden zudem dazu befragt, welche Herausforderungen sie bei einer Implementierung des VS-Scrum Frameworks sehen und welche Optimierungsvorschläge sie für das Framework haben. Eine detaillierte Übersicht über die Leitfragen aus beiden Fokusgruppeninterviews ist in den Anhängen III und V zu finden.

Im Nachgang wurden die jeweiligen Fokusgruppeninterviews transkribiert. Hierfür wurde die Methode von Dresing und Pehl [13] angewendet. Diese Methode gewährleistet, dass die Transkriptionen nicht nur wortgetreu, sondern auch inhaltlich präzise sind [13, S. 21]. Nach Abschluss der Transkription wurde für jedes Interview eine zusammenfasende Inhaltsanalyse nach Mayring durchgeführt [14, S. 195]. Dabei werden die zentralen Inhalte des Fokusgruppeninterviews paraphrasiert und durch Reduktion bedeutungsgleicher Paraphrasen reduziert. Dieses Verfahren ermöglich es, die wesentlichen Informationen herauszufiltern und in einer strukturierten Form darzustellen [14, S. 195]. Die Ergebnisse dieser Analysen sind in den Anhängen IV und VI detailliert dargestellt.

Die Inhaltsanalyse liefert Einblicke in die Bewertungen und Meinungen der Experten bezüglich des VS-Scrum Frameworks. Die Auswertung dieser Daten ermöglichte es, die erste Forschungsfrage zu beantworten, wie Experten das VS-Scrum Framework bewerten.

Die Fragen des Fokusgruppeninterviews zielten außerdem darauf ab, Verbesserungsvorschläge für die Weiterentwicklung zu sammeln, woraus im Nachgang die Anforderungen und Akzeptanzkriterien formuliert werden können. Diese Kriterien dienen, basierend auf den Erkenntnissen aus den Interviews und der Literatur [8, S. 89], als Leitfaden für die Weiterentwicklung des VS-Scrum Frameworks. Mit dem gesammelten Feedback und den festgelegten Akzeptanzkriterien wurde ein neuer Design-Zyklus initiiert. Ziel dieses Zyklus war es, ein optimiertes VS-Scrum Framework zu entwickeln. Dieser Ansatz ermöglicht es, die zweite Forschungsfrage, wie sich ein in Bezug auf IT-Sicherheit optimiertes Framework gestaltet, zu beantworten.

Nach Abschluss des Design-Zyklus und der Entwicklung des überarbeiteten Artefakts ist es von entscheidender Bedeutung, dessen Wirksamkeit und Relevanz erneut zu überprüfen. Daher wurde die Fokusgruppe erneut einberufen, um das neu gestaltete VS-Scrum Framework zu evaluieren. Das Feedback ermöglicht nicht nur die Identifizierung von Stärken und Schwächen des überarbeiteten VS-Scrum Frameworks, sondern auch die Anpassung und Optimierung basierend auf den realen Anforderungen und Erwartungen der Experten. Durch diese iterative Evaluationsmethode kann schließlich die dritte Forschungsfrage beantwortet werden: Wie bewerten Experten das weiterentwickelte VS-Scrum Framework?

Die nachfolgende Abbildung 1 zeigt die ganzheitliche Forschungsmethodik dieser Arbeit. Es handelt sich dabei um ein entsprechend der Forschungsmethodik angepasstes Modell der DSR-Methode nach Hevner et al. [7].

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[]{#_Ref144157481 .anchor}Abbildung 1: Design Science Research Methode nach Hevner et al. [7]

Aufbau der Arbeit

Zu Beginn der Masterarbeit wird die zentrale Problemstellung erörtert. Agile Methoden zählen global zu den bevorzugten Ansätzen in der Softwareentwicklung. Doch gerade bei der Einbindung von IT-Sicherheitsanforderungen treten signifikante Herausforderungen auf, die oft übersehen werden (vgl. Kapitel 1.1). Der Fokus dieser Arbeit liegt auf dem Vorgehensmodell Scrum. Im Zentrum steht das vom Autor konzipierte VS-Scrum Framework, welches bisher lediglich auf literarischen Grundlagen basiert.

Das primäre Ziel dieser Arbeit ist die Evaluation, Optimierung und erneute Überprüfung des bestehenden VS-Scrum Frameworks. Im Kapitel zur Forschungsmethodik wird dargelegt, wie mithilfe der DSR-Methode, unterstützt durch Fokusgruppeninterviews, die Forschungsfragen beantwortet werden.

Das zweite Kapitel legt den theoretischen Grundstein für die Arbeit. Es bietet eine Einführung in die agile Methode Scrum, wobei zentrale Prinzipien und Rollen beschrieben werden. Im Anschluss wird die Bedeutung der IT-Sicherheit in der Softwareentwicklung diskutiert, um ein fundiertes Verständnis für ihre Relevanz und die damit verbundenen Herausforderungen zu schaffen. Das Kapitel endet mit einer Vorstellung des VS-Scrum Frameworks, welches als Lösungsansatz für die Integration von IT-Sicherheit in Scrum dient und im Laufe der Arbeit weiter untersucht wird. Das Kapitel 3 markiert anschließend den Beginn des initialen Design-Zyklus, in welchem Experten das Framework evaluieren.

Im darauffolgenden Kapitel 4 wird der initiale Relevanz-Zyklus beschrieben. Außerdem werden die Schwierigkeiten bei der Integration von IT-Sicherheit in agile Projekte beleuchtet. Darauf aufbauend folgt die Formulierung von Anforderungen und Akzeptanzkriterien für das VS-Scrum Framework 2.0.

Als nächstes erfolgt in Kapitel 5 die Konsolidierung der Ergebnisse des ersten Relevanz-Zyklus. Daraus wird im Rahmen des Design-Zyklus die Weiterentwicklung des VS-Scrum Frameworks abgeleitet. Dieser Abschnitt endet mit einer erneuten Evaluation des optimierten Modells.

Im weiteren Verlauf (Kapitel 6) werden basierend auf dem Feedback des zweiten Fokusgruppeninterviews erneut Anforderungen und Akzeptanzkriterien formuliert, die zur Gestaltung des VS-Scrum Framework 3.0 führen.

Im abschließenden Kapitel 7 werden die Ergebnisse der Arbeit zusammengefasst und das wissenschaftliche Vorgehen kritisch reflektiert. Im Rahmen des Stringenz-Zyklus wird der Mehrwert für die Praxis und die Wissenschaft aufgezeigt. Zum Schluss folgt ein Ausblick auf zukünftige Forschungsansätze und potenzielle Weiterentwicklungsmöglichkeiten für das VS-Scrum Framework.